Eine der wichtigsten Fähigkeiten für das Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens
ist die auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsleistung.
Mit der auditiven Wahrnehmung ist nicht das Hören an sich gemeint, sondern die Weiterleitung
von Hörreizen, Aufbereitung und Auswertung in den Hör- und Sprachzentren des Gehirns.
Eine auditive Wahrnehmungsstörung /-schwäche bedeutet daher, dass trotz organisch
gesundem Gehör akustische Signale, also Informationen wie Töne oder Sprache, schlechter
verarbeitet werden können.
Dies betrifft die:
- Lokalisation – woher kommt der Ton / die Sprache?
- Differenzierung – z.B. „Hase“ oder „Hose“, „Bein“ oder „beim“
- Interpretation von Geräusche – Handyklingelton oder Pausengong?
- auditives Gedächtnis – sich mehrere Sätze, Wörter, Silben oder Zahlen merken können
Beispiele, wie sich auditive Wahrnehmungsschwierigkeiten zu Hause oder in der Schule
auswirken können:
- verbal gestellte Anweisungen werden vergessen
- Schwierigkeiten beim Auswendiglernen von Reimen, Versen oder des Einmaleins
- das Verarbeiten und Nacherzählen einer Geschichte, die ausschließlich über das Gehör
wahrgenommen wird, bereitet große Schwierigkeiten – das Kind ist wenig interessiert
an Hörspielen und ist schnell mit den Gedanken ganz woanders
- Schwierigkeiten An- oder Endlaute zu hören oder Silben zu einem Wort zusammenzuziehen
- Schwierigkeiten ähnlich klingende Laute (wie b/p, f/w, n/m, g/k, s/z, s/f, o/u, e/i….)
und damit auch ähnlich klingende Wörter (Nadel – Nagel) zu unterscheiden
- Zahlenfolgen werden nicht richtig gespeichert oder ähnlich klingende Zahlen werden
verwechselt mit der Folge, dass das Kopfrechnen große Schwierigkeiten bereitet
- es gelingt nicht oder nur mit großer Anstrengung wichtige Informationen von Hintergrundgeräuschen
zu differenzieren, daher ermüden die Kinder schneller und wirken unaufmerksam oder
unkonzentriert
- rhythmisches Klatschen oder Klopfen gelingt nicht
- erhöhte Ablenkbarkeit bei Geräuschen und fehlende Ausdauer bei verbalen Aufgaben
- Geräuschempfindlichkeit (zu laut / zu leise)
Durch ein gezieltes Training auditiver Fähigkeiten sind die Chancen groß, dass auch
ein „auditiv auffälliges Kind“ gute Rechtschreib-, Lese- und Rechenfertigkeiten erwerben
kann.
Wir arbeiten unter anderem mit AUDIVA, Informationen finden Sie unter www.audiva.de